1) Ruhe bewahren
Kamine oder Schornsteine sind nach Brandschutzanforderungen gebaut und müssen mindestens 90 Minuten einem Brand standhalten!
2) Feuerwehr alarmieren:
Nr.: 112
3) Zuständigen Bezirkskaminkehrermeister anrufen
Erwin Friedrich
Festnetz: 09378 / 90 88 51 mobil: 0171 / 175 45 46
Niemals! "Kamin mit Wasser löschen"!
denn im Innern würde sich sofort Wasserdampf bilden und zu einem schlagartigen Druckanstieg (Verhältnis 1:1700) führen, welcher evtl. den Kamin bersten oder explodieren lässt
Bis die Hilfe kommt:
alle Rauchrohranschlussöffnungen zum Kamin verschließen, damit keine zusätzliche Verbrennungsluft in den Rauchfang eintreten kann
Kamin von brennbaren Gegenständen freimachen: z.B. Wandbilder abhängen, Möbel wegstellen
alle Räume durch die der Kamin verläuft auf Qualm und übermäßige Hitze kontrollieren; insbesondere Reinigungs-Türen im Dachboden und Keller beobachten
Auf jeder Etage einen gefüllten Wasserbehälter in der Nähe des Kamins bereitstellen; Feuerlöscher bereithalten
Die Nachbarschaft auf evtl. Funkenflug kontrollieren
Erkennen eines Kaminbrandes
Starker gelbschwarzer Rauch tritt längere Zeit aus der Schornsteinmündung aus (ca. 600 C Kamininnentemperatur)
Flammen schlagen aus dem Schornsteinkopf (>1.000 C Kamininnentemperatur)
Starker Auftrieb im Kamin (hörbares Rauschen, Brummen, Pulsieren)
Heiße Kaminwände
Austritt von Rauch aus Ritzen, Deckendurchführungen, Hohlräumen in Kaminnähe (Anzeichen eines undichten Schornsteins)
Brandbekämpfung
Kamin niemals mit Wasser löschen!
Nur ausgebildeten Fachleuten überlassen, welche den Schornstein kontrolliert ausbrennen lassen, d.h. unter ständiger Beobachtung durch Regulierung der Luftverhältnisse und Kamintüren bzw. Öfen
Mit Kaminkehrerwerkzeug (Kette mit Kugel) den brennenden Ruß an den Kaminwänden abschlagen, entfernen und außerhalb ablöschen
Nicht eigenmächtig Gegenstände z.B. Steine in den Kaminkopf einwerfen!
Mit Schwefelspan Feuer ersticken
Mit Hilfe einer Wärmebildkamera die Kamintemperatur messen
Ursachen eines Kaminbrandes
falsches, unsachgemäßes Beschicken der Heizungsanlage durch feuchtes, zu kurz abgelagertes Brennholz (mindestens 2 Jahre nach Holzeinschlag lagern)
Verbrennen von langflammigem Brennstoff z.B. Nadelhölzer mit hohem Harzanteil, Weihnachtsbäume
Verbrennen von nicht geeignetem Material wie Kunststoffen (Joghurtbecher, Tetrapacks), PVC, Windeln, Teppichresten, Buntpapier usw.
zu schnelles Hochheizen mit anschließendem Erkalten des Brennraumes
zu starkes, mengenmäßig aufgelegtes Brennmaterial und Drosseln der Luftzufuhr (z.B. in den Nachtstunden, bei kalten Wintertagen)
Sauerstoffmangel: verschlossene Zuluft; im Heizraum abgedichtete Fensteröffnungen
starker Wind kann das Brandgut zu stark entfachen, sodass die Flammen ungewöhnlich hochschlagen;
Baumängel: unsachgemäße Schornsteinisolierungen, Holzverschalungen am Kamin usw.